Im vergangenen Jahr haben wir eine spannende Möglichkeit erhalten, die Jungstörche aus den Nestern in Opfingen und Kirchzarten auf ihrer ersten großen Reise in den Süden zu begleiten. Dank der GPS-Sender, die vom Max-Planck-Institut zu Forschungszwecken angebracht wurden, konnten wir hautnah miterleben, wie sich die jungen Abenteurer auf den Weg machten. Besonders faszinierend war das Trio aus dem Nest der St. Galluskirche in Kirchzarten: Gabo, Maxi und Frankie brachen gemeinsam auf – ein außergewöhnlicher Start! Doch schon bald trennte sich der Jüngste, Gabo, von der Gruppe und überraschte uns mit seiner Schnelligkeit. In nur zehn Tagen erreichte er Afrika und verbrachte den Winter in Niger und Burkina Faso. Auf seiner Rückreise wählte er eine unerwartete, ungewöhnliche Route durch die Zentralsahara – ein echter Pionier! Denn diese Route wird sonst nur von Störchen der tunesischen Popultion gewählt! Doch es scheint, als wolle Gabo in diesem Jahr noch nicht nach Europa zurückkehren.
Sein Bruder befindet sich bereits in Südspanien, zeigt jedoch ebenfalls keine Anzeichen einer baldigen Rückkehr in den Breisgau. Leider mussten wir uns von Maxi verabschieden, die nur drei Wochen nach Reisebeginn in Spanien verstarb. Die Todesursache bleibt unklar, doch es ist möglich, dass ein Greifvogel sie attackierte.
Die Jungstörche aus Opfingen hatten es besonders schwer: Alle drei verloren ihr Leben auf ihrer Reise. Britta erlitt in Nordspanien einen Stromschlag, Leonardo fand in Marokko den Stromtod, und von Margherita fehlt seit Monaten jede Spur. Diese Verluste sind schmerzlich, doch sie zeigen auch, wie gefährlich und unberechenbar das Leben für junge Störche ist.
Von den sechs jungen Störchen haben nur Gabo und Frankie überlebt – eine traurige Bilanz. Doch die von ihnen hinterlassenen Daten sind ein wertvolles Vermächtnis!