Aktuelles April 2025

Nach Brand auf dem Storchennest in Eichstetten: Stromversorger arbeitet an Schutzkonzept

Riskante Brutstätten: Ein Storchennest auf einem Strommast in Eichstetten hat gebrannt. Was ist passiert? Der Energieversorger EnBW arbeitet an neuen Schutzstandards.

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Breisgauer Störche mit GPS auf Reisen

Im vergangenen Jahr haben wir eine spannende Möglichkeit erhalten, die Jungstörche aus den Nestern in Opfingen und Kirchzarten auf ihrer ersten großen Reise in den Süden zu begleiten. Dank der GPS-Sender, die vom Max-Planck-Institut zu Forschungszwecken angebracht wurden, konnten wir hautnah miterleben, wie sich die jungen Abenteurer auf den Weg machten. Besonders faszinierend war das Trio aus dem Nest der St. Galluskirche in Kirchzarten: Gabo, Maxi und Frankie brachen gemeinsam auf – ein außergewöhnlicher Start! Doch schon bald trennte sich der Jüngste, Gabo, von der Gruppe und überraschte uns mit seiner Schnelligkeit. In nur zehn Tagen erreichte er Afrika und verbrachte den  Winter in Niger und Burkina Faso. Auf seiner Rückreise wählte er eine unerwartete, ungewöhnliche Route durch die Zentralsahara – ein echter Pionier! Denn diese Route wird sonst nur von Störchen der tunesischen Popultion gewählt! Doch es scheint, als wolle Gabo in diesem Jahr noch nicht nach Europa zurückkehren. 

Sein Bruder befindet sich bereits in Südspanien, zeigt jedoch ebenfalls keine Anzeichen einer baldigen Rückkehr in den Breisgau. Leider mussten wir uns von Maxi verabschieden, die nur drei Wochen nach Reisebeginn in Spanien verstarb. Die Todesursache bleibt unklar, doch es ist möglich, dass ein Greifvogel sie attackierte.

Die Jungstörche aus Opfingen hatten es besonders schwer: Alle drei verloren ihr Leben auf ihrer Reise. Britta erlitt in Nordspanien einen Stromschlag,  Leonardo fand in Marokko den Stromtod, und von Margherita fehlt seit Monaten jede Spur. Diese Verluste sind schmerzlich, doch sie zeigen auch, wie gefährlich und unberechenbar das Leben für junge Störche ist. 

Von den sechs jungen Störchen haben nur Gabo und Frankie überlebt – eine traurige Bilanz. Doch die von ihnen hinterlassenen Daten sind ein wertvolles Vermächtnis!

Die Störche sind zurück

Ein untrügliches Zeichen für den nahenden Frühlingsanfang ist

die Rückkehr der Störche aus ihren Winterquartieren. Gleich ob

sie aus südlichen Gefilden anreisen oder den Winter auf den

Wiesen in der Region verbracht haben, spätestens im Februar

sieht man sie nach und nach zu ihren angestammten Nestern

zurückkehren oder neue Nester bauen.

Die Dannemann-Störche

In Littenweiler befindet sich seit 2021 ein Storchennest in der

Dannemannstraße. Vor neugierigen Blicken gut geschützt, nistet

dort ein Storchenpaar auf einer Tanne mitten im Garten eines

Wohnhauses. In der vergangenen Brutsaison verlor das Stor-

chenpaar, wie viele Storchenpaare in Südbaden, aufgrund der

feuchten und kalten Witterung im Frühsommer seine Jungen.

Doch nun sind sie zurück und können auf bessere Wetterbedin-

gungen für die Aufzucht der Jungen hoffen. Eine Station tiefer

befinde sich ein Reihernest, weiß ein Nachbar zu berichten.

In guter Gesellschaft

Es kommt gar nicht selten vor, dass Störche in Gesellschaft

anderer Storchenpaare oder eben auch Reihern brüten. Störche

seien ursprünglich Kolonienbrüter, sagt Gerhard Hinz, ehrenamt-

licher Storchenberater vom Verein Weißstorch Breisgau. Der

Verein betreut insgesamt 222 Storchennester in 61 Ortschaften.

Hinz ist für die Storchennester im Dreisamtal, von Littenweiler

und Ebnet bis Kirchzarten und Stegen zuständig. Regelmäßig

fährt er zu den Nestern und beobachtet die Störche vom Boden

aus mit Fernglas und Spektiv. Viele Störche tragen markierte

Beinringe von der Vogelwarte Radolfzell und können somit

einem Geburtsort und –jahr zugeordnet werden. Einer der Dan-

nemann-Störche, ob Männchen oder Weibchen kann Hinz nicht

erkennen, wurde 2019 in Reute geboren. Der Partner- Storch kam

2018 in einem Nest in Betzenhausen auf die Welt. Vor zwei Jah-

ren sei das Nest auf der Tanne in der Dannemannstraße sogar

abgestürzt, sagt Hinz. Doch schon im nächsten Frühjahr gingen

die Störche an den Neubau ihres Nests. „Störche sind ihrem

Nest treu“, sagt Hinz. Wenn ihnen einmal ein Platz als Nistplatz

zusagt, kehren sie im folgenden Jahr dorthin zurück.

Die Ebneter Storchen-Kolonien

Nicht weit von der Dannemannstraße entfernt befindet sich in

Ebnet eine kleine Storchenkolonie. Was vor etlichen Jahren mit

einem einzigen Storchennest auf einer Fichte im Schlosspark

begann, ist mittlerweile auf Nachahmer gestoßen. Vor zwei Jah-

ren baute ein weiteres Storchenpaar auf einem Walnußbaum im

Schlosspark. Als Hinz vor wenigen Tagen auf Storchennestkont-

rolle in den Freiburger Osten fuhr, konnte er vier Storchennester

im Schlosspark von Ebnet zählen. Nicht nur die zwei bekannten

Nester, sondern auch zwei weitere, eines auf einer Douglasie,

das andere auf einem Baumstumpf, entdeckte Hinz. Doch nicht

nur der Schlosspark, sondern in direkter Nachbarschaft, nahe

der Dreisamhalle und der Feyel-Schule in Ebnet, entwickelt sich

ein „Storchenhotspot“. Im vergangenen Jahr gab es dort erst-

mals ein Storchennest, nun seien es drei, auf zwei Eichen verteilt,

berichtet Hinz.

Anfang April beginnt in der Regel die Brutzeit der Störche, die

meist zwischen zwei und fünf Eiern legen. Einen guten Monat

später werden die Jungstörche schlüpfen.

Heike Schwende, Littenweiler Dorfblatt

Storchennester von Endinger Kirchturm entfernt – obwohl die Störche schon Eier ausbrüten

Die Storchennester auf dem Turm der Endinger Peterskirche sind abgeräumt – und mit ihnen drei Storcheneier. Jetzt muss eine dauerhafte Abwehrlösung gegen Nestbauversuche her.

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Storchennester kommen weg – Behörde genehmigt Eingriff trotz Brut

Auf dem Turm der Endinger Peterskirche brüten zwei Storchenpaare. Am Dienstag sollen ihre Nester abgeräumt werden – mit behördlicher Ausnahmegenehmigung.

Ein Storch am Montagmittag im Anflug a...egenehmigung des Regierungspräsidiums.  | Foto: Martin Wendel

Ein Storch am Montagmittag im Anflug auf das Nest mit dem brütenden Partner im Nest. Am Dienstag werden die Nester am Turm entfernt – mit Ausnahmegenehmigung des Regierungspräsidiums. Foto: Martin Wendel

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